Zwischen Geschinen und Ulrichen.
Blick talabwärts.

 
                                                                                                  
  Obergoms  
            

André Beerli schreibt 1948 in seinem Buch "Die unbekannte Schweiz" (Text hier teilweise gekürzt):

Kann man sich etwas harmonischeres vorstellen als das Obergoms? Seine ursprüngliche Bezeichnung "Conches", abgeleitete aus dem romanischen Wort für Muschelschale, umschreibt genau dieses Talbecken mit den vom Rhongletscher gerundeten Wänden, die heute mit schützenden Wäldern bekleidet sind. Höher oben, zurückgezogen, erheben sich auf der einen Seite die Berner, auf der anderen Seite die Walliseralpen, die hier weniger hoch sind als im übrigen Wallis und infolgedessen mit dem Südwind mehr Feuchtigkeit einlassen - gerade genug, dass das Tal keine Bewässerungsprobleme kennt.

Im Frühling und Sommer erfreuen grüne, blumige Wiesen das Auge. Ab September das Braun und Gelb der milden Herbstfarben. Im Winter erstrahlt mehr als sonstwo, ein blauer Himmel über dem tiefverschneiten Tal.

Und die Besiedlung? Eine Kette gleichartiger Dörfer mit weisser Kirche und sonnenverbrannten Häusern, von jenem samtenen Schwarz, wie es das lange an der Sonne geröstete Lärchenholz ergibt.

Welchem Ordnungsprinzip gehorchen nun diese Dörfer? Sie liegen auf den Schwemmkegeln der Seitenbäche und im flachen Talgrund. Immer ausserhalb der Lawinenzüge auf der sonnigen Talseite. Bevorzugt dort, wo Einschnitte in der gegenüberliegenden Bergsilhouette eine Stunde zusätzlichen Sonnenschein bedeuten.
 

 


Bei Geschinen. Blick talaufwärts.
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Fortsetzung, siehe
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