Stammväter |
- Kaspar Seiler
1582 in Ulrichen und 1592 in Ritzingen erwähnt. Möglicher Stammvater
der heutigen Seiler von Ulrichen, Blitzingen und Biel.
- Melchior Seiler
1592 in Ritzingen als Bruder des Kaspar Seiler erwähnt. Gilt als Stammvater
der heutigen Seiler von Ritzingen.
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Seiler
Seit dem 14. Jh. finden sich im
Wallis drei selbständige Familien im Goms (Stammsitz Blitzingen),
Simplon und Niedergesteln.
Quelle: Schweizerisches Biographisches Lexikon.
Pfarrer Paul Amherd schreibt in seinem 1879 erschienen
Buch "Denkwürdigkeiten von Ulrichen": Der erste dieses Geschlechts,
Kaspar, tritt in Ulrichen 1582 auf. Die Familie zog dann nach Ritzingen, von
wo sie sich nach Blitzingen und Mühlebach ausbreite. Doch kehrte ein Spross,
Christian mit Namen, nach Ulrichen zurück, wo er 1651 als Gemeindebürger
erscheint".
Heute existierende Seiler-Linien:
1. Linie der Seiler von Ulrichen
Beginnend mit dem ca. 1670 in Ulrichen geborenen Christian
Seiler,
verheiratet mit Anna Thenen.
Ihre Genealogie veröffentlichte 1862 Pfarrer Joseph Garbely.
3. Linie der Seiler von Ritzingen.
Beginnend mit den ca. 1550 geborenen Melchior Seiler,
verheiratet mit Maria Perren.
Ihre Genealogie veröffentlichte 1872 Pfarrer Joseph M. Schmid.
2. Linie der Seiler von Biel.
Beginnend mit dem ca. 1670 in Blitzingen geboren Christian
Seiler, verheiratet
mit Anna Jost.
Ihre Genealogie veröffentlichte 1872 ebenfalls Pfarrer Joseph M. Schmid.
3. Linie der Seiler von
Blitzingen.
Beginnend mit 1788 in Blitzingen geborenen Christian
Seiler,
verheiratet mit Josepha Bürcher.
Ihr Genealogie wurde 1982 im Buch "Zermatt Dorf und Kurort im Spiegel
einer Familie" veröffentlicht.
Die Ahnenreihe dieser Linie beginnt relativ späht, da die Unterlagen über
weitere Ahnen bei einem Brand in Niederwald zerstört wurden (1698-1818
gehörte Blitzingen zur Pfarrei Niederwald. Vorher zur Grosspfarrei Ernen).
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Stammsitz Blitzingen oder Ulrichen?
Zur
Vereinfachung der Darstellungen auf dieser Website habe ich die von
Pfarrer Paul Amherd geschilderten
Verzweigungen vorerst als "Ordnungsprinzip" übernommen =
Stammsitz Ulrichen! Angaben zur Seiler Genealogie vor 1698 finden wir in
den Kirchenbüchern
der Grosspfarreien Münster und Ernen und in den Archiven der Grafschaft.
Aus ihnen lässt
sich nach bisherigen
Erkenntnissen ableiten, dass vieles für
die von Pfarrer Paul Amherd geschilderten Verzweigungen spricht; dass
es aber nicht gelingen wird, diese Verzweigungen mit den späteren
Linien der Seiler
von Ulrichen, Biel und Blitzingen sicher zu
verbinden. D. h. wo der gemeinsame Stammsitz war und ob es überhaupt
einen gemeinsamen Stammsitz gab, kann nur angenommen, aber nicht belegt
werden. Besser ist die "Beweislage" betr.
der Seiler von Ritzingen. Ihre Ahnenreihe lässt sich auf Melchior
Seiler zurückverfolgen. 1592 werden er und sein Bruder Kaspar
Seiler in Ritzingen als Zeugen erwähnt.
PS: Die Siedlungen Ritzingen, Biel und Selkingen bilden die heutige Gemeinde
Grafschaft. Zusammen mit Gluringen bildeten früher diese Siedlungen
die Pfarrei Biel. Dort amtete 1866-1872 der als Stammbaum-Autor
erwähnte Pfarrer Joseph Schmid.
PS: Historisch gehört Blitzingen nicht zum Obergoms.
Die Seiler von Blitzingen sind aber durch Heirat mit anderen Obergommer
Familien
verbunden und spielten
in der Geschichte
des Obergoms eine wichtige Rolle. Vor allem bei der Verbesserung
der Verkehrswege und Postdienste und durch die
Beschäftigung vieler Obergommer in ihren Betrieben.
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Im Bild rechts Alexander
Seiler, 1819 in Blitzingen geboren. Als das Bild entstand war er
Besitzer eines Hotelimperiums und einer reichsten und einflussreichsten
Walliser.
Wie der aus dem Nachbardorf Niederwald stammende Hotelkönig Cäsar Ritz,
stammt auch er aus einfachen Verhältnissen.
Sein Vater war Bergbauer.
1822 verliess er den elterlichen Hof und ging
auf Wanderschaft. In Süddeutschland
erlernte er die Fabrikation von Kerzen und Seifen. 1845 kam er nach Sitten
und errichtete dort einen kleinen Betrieb für die Fabrikation von Kerzen.
Die Produkte vertreibt er selber, mit einem Räf (Traghutte)
auf dem Rücken von Dorf zu Dorf wandernd.
1948 schreibt ihm sein älter Bruder Joseph, damals Kaplan in Zermatt,
er solle nach Zermatt kommen und dort ein Wirtshaus übernehmen. Er zögert
und kann sich nicht entschliessen. Erst zwei Jahre später kommt er mit
einer Räf voller Kerzen nach Zermatt. Zum ersten Mal sieht er das Matterhorn
und ist vom Anblick überwältigt. Mit Hilfe seiner Brüder pachtet
er 1853 vom Wundarzt Joseph Lauber das erste Gasthaus von Zermatt. 1854
kauft er wieder mit Hilfe seiner Brüder ein Haus und baut es zum Hotel
Monte Rosa aus. Ebenfalls 1854 übernimmt er als Pächter das Berggasthaus
auf der 2200 m hohen Ryffelalp.
In den folgenden Jahren wurde
er nicht nur der Hotelkönig von Zermatt. Zu seinem Imperium gehörten
auch im Goms das Hotel Jungfrau am Fusse des Eggishorn und die Hotels
am Rhonegletscher.
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Auch die zweite Seilergeneration
war erfolgreich und baute das Hotelimperium weiter aus. Die beiden Brüder
Dr. Alexander Seiler und Dr. Hermann Seiler waren auch in der Politik
erfolgreich. Beide wurden zum Staatsrat und in den Nationalrat gewählt.
Dr. Hermann Seiler war lange Stadtpräsident von Brig.
Heute etwas weniger
bekannt ist ihr Bruder Joseph Seiler (rechts im Bild). Er war der
grosse Organisatator der Alpenpost auf den 250 Km zwischen Meiringen-Gletsch-Grimsel-Furka-Gotthard
und Gletsch-Goms-Brig-Simplon-Domodossola. Er baute Ställe, hält
Pferde und Wagen, rekrutierte Postillions unter den Bergbauern der Region*
und kauft Alpen. Er betätigt sich auch als Kunstmaler und Kunstsammler.
Das von ihm geführte Hotel Glacier du Rhone in Gletsch ist zugleich
ein Museum für Waffen, Zinngeschirr und alte Walliser Möbel.
Daneben war er ein grosser Pferdeliebhaber und ausgezeichneter Reiter.
In Brig
besass
er eine Reithalle.
* auch Franz Werlen, Grossvater des Schreibenden, hat für ihn als Postillion
gearbeitet.
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Quelle der Angaben über Alexander Seiler von Blitzingn und seine Söhne:
Das Buch "Zermatt
Dorf und Kurort im Spiegel einer Familie",
1982 von der Familie Seiler veröffentlicht.
Schweizerisches Biographisches Lexikon, 1848.
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Das Hotelimperium wird heute von der vierten Generation
der Nachkommen Alexander Seiler von Blitzingen geführt Seiler
Hotels Zermatt AG.
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Nachtrag
17.03.2007
Nicht nur für Seiler interessant: www.seiler.ch! Die
Website ist noch im Aufbau. Ihr Herausgeber sammelt
insbesondere Erinnerungen von ehemaligen Gästen und Mitarbeitenden
in Gletsch der Zeit bis 1984 und deren Nachkommen Kontakt: info@seiler.ch
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