Walliser
Soldat im Dienste des Königreichs Sardinien-Piemont
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Einkommen
aus Dienstverhältnissen Seite
1
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Der abgebildete
Soldat diente um 1750 im Regiment de Kalbermatten. Seine Bezahlung
entsprach
der eines Taglöhners in der Heimat. Wer nicht zum Unteroffizier
aufstieg, brachte auch nach jahrelanger Dienstzeit kaum Ersparnisse
mit nach Hause.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt Einkommen aus verschiedenen
Jahrhunderten. Damit die Einkommen untereinander vergleichbar sind,
zeigt die unterste zivile Einkommensstufe
immer ein Monatseinkommen von brutto Fr. 3000. Die nachfolgenden
Einkommen entsprechen den tatsächlichen Relationen.
Oliv hinterlegt sind in
der Tabelle Dienstverhältnisse im ausländischen Sold.
Weiss hinterlegt sind
Einkommen, die Berufsauslagen und standesgemässe Lebenshaltung
deckten, aber in der Regel keine Ersparnisse erlaubten.
Gelb hinterlegt sind Einkommen,
die je nach Situation durch weitere, nicht mitgerechnete Einnahmen verbessert
wurden.
Grau hinterlegt sind Einkommen mit
verschiedenen mitgerechneten Komponenten, z. B. teilweise Bezahlung in
Naturalien.
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Monatliche
Brutto-Einkommen aus Dienstverhältnissen
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1580
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1650
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1750
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1830 |
1870 |
1950 |
2007 |
Familienvater.
Unterste zivile Einkommensstufe
1750 Taglöhner. 1830-1950 Hilfsarbeiter in Spinnereien
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3'000
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3'000
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3'000
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3'000
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3'000
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3'000
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3'000 |
Soldat. Vor 1600 meistens nur für
einen Feldzug u. Veteranen oft mit doppeltem Sold. Ab 1700
Dienstzeit mindestens 3 Jahre |
9'000
-18'000 |
5'000
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3'000
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2'000 |
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Steinbildhauer
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5'000
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6'000
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5'000 |
5'500 |
5'500 |
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Druckerknecht,
Typograph
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9'400 |
7'700 |
5'000 |
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Uniformschneider, Waffenschmied |
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5'000
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Wachtmeister |
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18'000
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8'000 |
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Feldweibel |
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10'000 |
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Leutnant |
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24'000 |
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Hauptmann.
Vor 1600 oberster Rang in fremden Diensten und vor 1600 in der Regel
ohne Soldvertrag,
nur als Unternehmer tätig |
- |
54'000
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60'000 |
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Feldprediger im
Hauptmannsrang |
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30'000 |
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Chirurg im Majorsrang |
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60'000 |
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Bataillonskommandant
(Major)
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100'000 |
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Regimentskommandant
(Oberst)
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150'000 |
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Generaldirektor eines
grösseren
Unternehmens (CEO) |
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40'000 |
170'000 |
Dorflehrer. 1830-1950
nur im Winter beschäftigt
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- |
3'000 |
5'000 |
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Oberlehrer
in städtischen Verhältnissen |
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4'500
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Pfarreivorsteher
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8'000 |
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4'000 |
4'000 |
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Vorsteher einer
Grosspfarrei |
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17'000 |
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Magistraten, oberste
Richter, Staatsräte
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104'000 |
33'000
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.... |
10'000 |
17'000 |
Posthalter in dörflichen
Verhältnissen |
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4'000 |
9'000 |
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Erläuterungen und Hinweise:
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Einkommen
aus der Zeit vor ca. 1850 werden in der
Literatur nicht selten widersprüchlich
dargestellt. Grund: Je nach Ort und Situation grosse Unterschiede
in den Einkommen; unterschiedliche Berücksichtigung
von Zuschlägen, Abzügen und Nebeneinkommen; fehlende oder
unterschiedliche Berücksichtigung geldwerter Leistungen, wie
z. B. freies Wohnen. Für wissenschaftliche Arbeiten empfehle ich
Ihnen deshalb auch die Lektüre der auf Seite 2
unter Quellen genannten Publikationen.
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Einkommens-Umrechnung
Die in der Tabelle auf Fr. 3000 umgerechneten Einkommen
entsprachen ungefähr:
1950 = 370 Schweizer Franken.
1870 = 50 Schweizer Franken.
1830 = 24 helvetische Franken.
1750 = 7 Gulden und 60 Batzen.
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Früher hatten
die meisten keinen oder nur einen geringen Barlohn
Die
Einkommen der Taglöhner,
Spinnereiarbeiter, Steinbildhauer, Druckerknechte, Uniformschneider
und Waffenschmiede waren
für das alte Wallis nicht typisch.
Die grosse Mehrheit der Arbeitnehmer waren Knechte
oder Mägde. Sie erhielten Unterkunft, Nahrung, Kleidung und gelegentlich
etwas Taschengeld. In dieser Kategorie waren die meisten erwachsene Nachkommen
oder Geschwister eines Bauern. In den Verzeichnissen des
19. Jh. werden sie als "Feldarbeiter" oder "Feldarbeiterin" erwähnt.
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Zum Vergleich Bargeldbedarf
einer Obergommer Bauernfamilie
Sie versorgte sich früher weitgehend selbst und benötigte
nur wenig Bargeld.
Als im Verlaufe des ersten Weltkrieges (1914-1918) die Lebensmittel
knapp wurden, stiegen die Preise. Auch die Obergommer Bauern profitierten
davon.
Es kam mehr Geld ins Dorf. Als Folge nahm die Selbstversorgung ab.
Tücher, Kleider und Schuhe wurden jetzt nicht mehr selber
hergestellt.
Lebensmittel
wurden
zunehmend
auch
im Dorfladen
eingekauft. Der Bargeldbedarf nahm zu.
Monatlicher Bargeldbedarf einer fünf- bis siebenköpfigen Bauernfamilie:
1910: 10 bis 20 Schweizer Franken
= 10-20% eines damaligen Handlangerlohns.
1938: 70 bis 100 Schweizer Franken
= 40-60% eines damaligen Handlangerlohns.
Mehr zum Thema finden Sie im Buch "Reckingen. Dorf und Pfarrei" im
Beitrag
"Von der Selbstversorgung zur Geldwirtschaft", Autor: Hans
Schmidt.
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In der Tabelle
nicht mitgerechnete Einkommen
Im ausländischen
Solddienst waren dies:
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1. |
Gewinn aus Kapitaleinsatz
Kommandanten,
die zugleich Regiments- oder Kompanie-Inhaber waren, wurden zusätzlich
für die Rekrutierung, Ausrüstung, Besoldung und Versorgung
ihrer Untergebenen bezahlt. Die Differenz zu den effektiven Ausgaben
war
ihr Unternehmergewinn. Gefallene ledige Soldaten erhöhten den Gewinn,
da deren Sold nicht mehr ausbezahlt werden musste. |
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2. |
Gewinn aus Plünderungen,
Requisitionen und Kontributionen
Vor ca. 1650 ein lukrativer Nebenerwerb aller Beteiligten. Später
wurde den Mannschaften das Plündern verboten. Höhere Offiziere
erhielten aber oft so genannte Ehrengeschenke (requirierte kostbare Waffen,
Schmuckstücke, Uhren, wertvolle Bücher) oder profitierten von Kontributionen,
die besetzten Dörfer und Städte bezahlen mussten.
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