Die Andereggen in Raron
Eduard
Andereggen liess sich im Weiler Gesch,
westlich von Raron nieder. Er
bearbeitete dort ein landwirtschaftliches
Gut und
war Steuereinnehmer des Bezirkes Westlich Raron. Auch sein Sohn Johann
führte diese Tätigkeit noch aus. In der heutigen
Zentralisierung verschwand dieser Beruf, denn die Kantonale Steuerverwaltung
in Sitten besorgt den Steuereinzug für das ganze Wallis.
Johann heiratete
Viktoria Schmid. Aus deren Ehe entsprossen 6 Kinder, zwei Söhne und vier Töchter, von denen Cecile zu besonderer
Ehre gelangte, wie nachfolgende Episode zeigt: Viktor Andereggen war
bereits mit 22 Jahren Gemeindepräsident in Lalden und Karl Anthamatten
sass im Gemeinderat der jungen Industriegemeinde Visp. Beide waren
im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tätig und das Amt eines
Gemeinderates forderte schon damals viel Arbeit und Freizeit, so dass
fast keine Zeit zum "Karisieren" übrig blieb. Viktor
war bereits mit einer jungen Dame (Agnes Nellen) aus Baltschieder liiert;
er kannte auch die vier verwandten Frauen in Gesch. Am St. Josefstag
1925 beschlossen Karl und Viktor auf Brautschau zu gehen. Viktor spannte
das Pferd vor die Kutsche, holte in Visp seinen Freund Karl ab, lud
in Baltschieder Agnes zu und gemeinsam fuhren sie nach Gesch. Karl
Anthamatten, der 1929-1937 Gemeindepräsident in Visp war und volle
zwanzig Jahre (1937-1957) als umsichtiger Staatsrat in der Walliser
Regierung stand, nahm in Gesch Augenschein dieser vier jungen, blühenden,
lebensfrohen Frauen. Cecile muss es ihm besonders angetan haben, denn
sechs Monate später fand bereits die Hochzeit statt.
Der ältere Sohn Eduard heiratete Josefa Imboden, war
Fabrikarbeiter in den Lonzawerken und führte dazu einen kleinen
Landwirtschaftsbetrieb. Er war also das Bild eines Arbeiterbauern,
ein Beruf, den wir heute im Wallis noch kennen. Franz ), der
jüngere Sohn, verehelichte sich mit Lina Volken aus Grengiols,
war Stationsvorstand auf den Bahnhöfen von Raron, Gampel-Steg,
Susten-Leuk und Salgesch. Ihre Ehe blieb kinderlos.
Agnes fand in Oswald
Dumoulin aus Agarn einen Ehepartner, Margrith verehelichte sich mit
Johann Karlen, die vierte Schwester Bertha
blieb ledig. Von ihr steht im "Walliser Jahrbuch 2001":
,,Bertha Andereggen, Raron 25.3.1910-30.3.1999, ein Leben im Dienste
des Nächsten. Sie führte den Haushalt und half tüchtig
in der Landwirtschaft. Vorbildlich pflegte sie ihre Eltern bis zu
deren Tode. Dann arbeitete sie dreizehn Jahre in Münster als
treue Haushälterin. Zehn Jahre war sie als Pfarrhaushälterin
in Grächen und Meilen tätig."
Ernst ist der einzige noch lebende männliche Nachkomme von Eduard.
Von Beruf ist er Elektroingenieur, arbeitet bei der Walliser Elektrizitätsgesellschaft
(WEG) und wohnt an der Judengasse in Raron.
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Text
und Wappen aus "Stammbaum
der Familie Anderegggen von Biel 1653-2000"
von Josef Andereggen,
Lalden |