Andereggen Wappen von 1756
In Rot, über grünem Dreiberg, fünf kreuzweise gestellte goldene Kugeln
überhöt von drei fünfstrahligen silbernen Sternen.

Das der Familie Andereggen-Nellen zugeschriebene Wappen ist - ohne Farben -
auf einem Ofen in einem Haus in Bitsch zu sehen. Ebenfalls vier Kugeln zeigt das 1455 vom Meier des
Zenden Goms, Anselmus uff Eggen, verwendete Siegel (Archiv von Münster, H34).
Q: Mitteilung von Paul Heldner an Josef Andereggen, Lalden.

Die Andereggen in Brig

Der Historiker Paul Andereggen, der den Stammbaum der Andereggen in Biel erforschte, stellte mir auch seine Nachforschungen über die Kinder der Familie Ferdinand Andereggen zur Verfügung. Paul ist ein Enkelkind dieser Grossfamilie, unterrichtete am Kollegium in Brig Englisch. In den letzten zwanzig Jahren hat er über 3000 Jugendliche zu einem Sprachaufenthalt in England platziert.

Ferdinand, Stammvater der Briger Andereggen, ist 1842 in Lalden geboren, erlernte den Beruf eines Bäckers, arbeitete zuerst in Raron, wo sein älterer Bruder Eduard bereits Wohnsitz bezogen hatte. In Raron lernte er seine Gattin Maria Wyden von Bellwald kennen, die schon früh gezwungen war, ihren Lebensunterhalt in der Fremde zu suchen. Der Familie entsprossen 10 Kinder, 6 Söhne und 4 Töchter, von denen zwei Mädchen im zartesten Alter starben. Die Familie zog von Raron nach Visp um dort eine Bäckerei zu übernehmen. Als die Bäckerei und Müllerei des Schwagers Valentin Wyden in Brig frei wurde, übernahmen die wackeren Bäckersleute das Geschäft in Brig. Als die Kräfte bei vorgerücktem Alter zu versagen begannen, übergaben sie die Bäckerei zusammen mit der Müllerei ihrem zweitältesten Sohn Emil,. Am 18. Juli 1938 starb Marie in ihrem 90. Lebensjahr, betrauert von ihrem 97jährigen Gatten, der kaum 3 Monate später ihr folgte. Beide fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Glis.

Alfons, der älteste Sohn, begann mit 18 Jahren bei der Depotverwaltung in Lausanne die Laufbahn eines Eisenbahners. In Lausanne verehelichte er sich mit Anna Keller aus St.Maurice. Der Familie entsprossen 12 Kinder. Nach dem Tode von Mutter Anna fand die Familie in Bertha Kiener aus Zäziwil wiederum eine gute Mutter. Als 1906 der Simplontunnel eröffnet wurde, siedelte die Familie nach Brig, woselbst sie bis zur Pensionierung blieb. Alfons war während 2 Amtsperioden Briger Gemeinderat. Die 12 Kinder der Grossfamilie fanden damals in Brig keine Arbeit, waren aber unternehmungslustig und suchten ihr Heil im weiten Schweizerlande.

Philipp, ein Sohn Alfons, absolvierte in Zürich ein Arztstudium, wo die Familie während seiner Studienzeit sogar Wohnsitz nahm. In Brig führte er eine gern besuchte Arztpraxis. Sein Wissen setzte er auch in karitativen Institutionen erfolgreich ein.

Die Familie Emil und Therese Andereggen-Rauch erlebte ihre grösste Freude anlässlich der Primizfeier ihres Sohnes Amandus, Pater Emil, am 18. Dezember 1938.

Heinrich erlernte den Beruf eines Patissier, feierte mit seiner Schwester Leonie eine Doppelhochzeit; seine Frau Mathilde Guntern von den Matteni und Bernhard Guntern waren ebenfalls ein Geschwisterpaar.

Konrad und Alfred widmeten sich typischen Bahnberufen. So soll Konrad gerne von der 50jährigen Simplon-Jubiläumsfeier berichtet haben, wie er als Kondukteur den Zug des Königs von Italien durch den Simplontunnel begleiten und in Mailand und Brig Bundesrat Forrer begrüssen durfte. Alfred versah einige Jahre den Dienst als Vorstand in der Station Mitte Simplontunnel, dem berginnersten Bahnhof der Welt.

Rudolf zog in jungen Jahren nach London, widmete sich später dem Hotelfach. 25 Jahre lang wirkte er im Fremdenkurort Harrogate in Jockshire im Nobelhotel Majestic als Maître d'Hotel.

Marie Andereggen, die jüngste Tochtes von Ferdinand, arbeitete in vielen Jahren in besten Londoner Hotels. Später führte sie einen wohlbekannten "Mary's Swiss Chocolate Shop". Für viele Schweizer Jugendliche war sie eine wahre Schweizermutter, die allen mit Rat und Tat zur Seite stand.
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Text und Wappen aus "Stammbaum der Familie Anderegggen von Biel 1653-2000"
von Josef Andereggen, Lalden

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