Die Andereggen in Lalden
Vinzenz
Andereggen heiratete 1896 Magdalena
Heldner aus Glis. Aus dieser Ehe stammen Theofil 1897, der
bereits 1923 starb, Viktor
1898 , Cäcilia 1900, die mit Johann Zeiter aus Lalden eine
Ehe einging, Leo 1902 ) und Lina 1905, die mit Ludwig Truffer
aus Lalden den Ehebund schloss.
Chronist Peter Jossen berichtet über die Familie Andereggen in
seinem Buch: "1898 bringen die Eltern Vinzens Andereggen von Lalden
und Magdalena, geborenen Heldner von Glis, einen Knaben nach Visp zur
Taufe und geben ihm den Namen Viktor; dieser Viktor ist der nachmalige
Präsident und Grossrat von Lalden. Viktor Andereggen sass 36 Jahre
im Gemeinderat von Lalden, 24 Jahre hievon stand er als umsichtiger
Gemeindepräsident der Dorfschaft vor, und während 20 Jahren
vertrat der nämliche Politiker den Zenden Visp im Grossen Rat.
Im Oberwallis ist Viktor in seiner vierzigjährigen Tätigkeit
als Gewässeraufseher kein Unbekannter geblieben.
Ein Sohn Viktors,
Josef Andereggen, stand später wieder als initiativer
Präsident an der Spitze der Gemeinde Lalden. Am 20.Juni 1976 durfte
er als Gemeindevorsteher den H.H. Landesbischof Nestor Adam zur Kirchweihe
in Lalden begrüssen."
Die grösste Freude erlebte die Familie
Viktor und Agnes Andereggen-Nellen als ihre Tochter Eleonore in Brig
in die Gemeinschaft der Ursulinenschwestern,
als Schwester Marie Antoninette, aufgenommen wurde und ihr Sohn Viktor
am 5.Mai 1968 in Lalden die Primiz feiern durfte.
Auch die Familie Ludwig
und Lina Truffer-Andereggen konnte zwei solcher Ehrentage begehen. Pater
Anton hielt am 5.Juli 1953 Primiz in Visp
und Tochter Josefine trat in Brig in den Ursulinenorden als Schwester
Helene ein.
Leo, der 1934 Emma Heinen aus Lalden heiratete, war Fabrikarbeiter
und betrieb in der Zwischenzeit eine kleine Landwirtschaft. Er war
stets ein leutseliger Mensch und rühmte sich, als Jahrgang 1902,
einen "Dreier" in einen "Zweier" leeren zu können.
Johann Josef 1846-1925, der Bruder von Vinzens, war wie sein Vater (mit dem gleichen
Vornamen) auch ein begnadeter Organist, von dem Stephan
Bellwald in der Festschrift "50 Jahre Männerchor Visp 1909-1959" in
einem Stimmungsbild aus der Gründungszeit des Männerchors
Visp schreibt: "Um die Jahrhundertwende war Visp ein behäbiges
Dorf mit bäuerlichem Gepräge... Es gab eine Blechmusik und
die altehrwürdige Schützenzunft. In der Kirche sang ein kleiner
Chor, unterstützt vom nimmermüden Organisten, Johann Josef
Andereggen. Dieser war das Muster von Pflichteifer und Pünktlichkeit.
Er pilgerte manchen Sonntag dreimal des Tages von Lalden nach der Kirche
in Visp, erstmals zur Messe, dann zur Vesper und abends zur Andacht.
Herr Andereggen war ein Organist alter Schule. Mochte ihm das Spielen
geschriebener Musik mitunter Mühe bereiten, so war er anderseits
ein Meister der Improvisation. Munter flossen die Takte in seinen Vor-
und Nachspielen, die gar nicht ungern
gehört wurden. In diesen
Vorträgen offenbarte sich so recht die schöne seeliche Einstellung
des lieben Josef:"Gott immer froh und freudig dienen.
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Text
und Wappen aus "Stammbaum
der Familie Anderegggen von Biel 1653-2000"
von Josef Andereggen,
Lalden |