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Vergangenheit | |||||||
Wirtschaftlich und politisch ist das Obergoms heute ein Randgebiet. Zahlreiche Kulturschätze erinnern aber an eine grosse Vergangenheit (15.-18. Jh.). Die damalige Bedeutung des Obergoms illustrieren folgende Biographien: |
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Thomas
Imoberdorf. Zusammen mit Domherr Anton Imoberdorf (wahrscheinlich
sein Bruder oder Vetter) und Rudolf Albi, Rektor von Biel, schmiedete
er im Herbst 1422 einen Komplott zur Wiedereinsetzung des nach Bern
vertriebenen Bischofs Wilhelm V. von Raron. In der Folge zogen sie 1423
mit sechzig bewaffneten Männer von Münster nach Sitten, belagerten
dort 13 Tage lang Bischof Adrian de Gualdo im Schloss Majorie, erstürmten
es und nahmen den Bischof gefangen. Wie lange er gefangen war, ist nicht
bekannt. Im Oktober 1424 war Bischof Adrian de Gualdo wieder im Amt.
Thomas und Anton Imoberdorf, wie auch Rudolf Albi, wurden exkommuniziert,
aller Ämtern enthoben und ihre Güter eingezogen. Allerdings
nahmen sie das Urteil nicht an. In der Folge einigte man sich 1426,
dass Bischof Wilhelm V. definitiv wegbleibt, aber seine Obergommer Helfer
nicht verurteilt werden. Spätestens 1429 hatte sich Thomas Imoberdorf
mit Bischof Adrian de Gualdo versöhnt und wurde von diesem mit
Ämtern bedacht. |
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Anthelm
Aufdereggen. Um 1420 in Reckingen geboren.
Dort wird er 1447 als Vogt der Theodulspende erwännt. Ab 1454 wiederholt
Meier (Anführer) des Zenden Goms. 1475 Landeshauptmann (Oberster
ziviler und militärischer Amtsträger des Wallis). Im gleichen
Jahr war er in der Schlacht auf der Planta bei Sitten Anführer
der Gommer, deren Anrücken entscheidend für den Sieg über
die Savoyarden war. Von 1484 bis 1486 hatte er ein zweites Mal die Landeshauptmannwürde
inne und ein drittes Mal 1488. Dann liess er sich in Münster nieder,
wo er 1491 ein Haus baute. 1497 schrieb er sein Testament. Gestorben
ist er vor 1500. |
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Peter von
Riedmatten. Um 1500 in Münster geboren. Wiederholt Meier (Anführer)
von Goms und Landvogt im Unterwallis. Bannerherr des Zenden Goms von 1570
bis zu seinem Tode 1596. Als er starb hinterliess er seine Familie bis
in die dritte Generation fest installiert. Sein Sohn Hildebrand war seit
30 Jahren Fürstbischof des Wallis, sein ältester Sohn und dessen
Ältester hatten ihrerseits schon 16 mal den Turnus des Zenden Goms
in den Vogteien des Unterwallis innegehabt. Sein Sohn Jakob hatte eine
Kompanie im Dienste Frankreichs befehligt, seine Töchter waren mit
den Söhnen aus den besten Familien des Landes verheiratet. Sein Enkel
Adrian, der zukünftige Fürstbischof Adrian II., hatte die Leitung
der Abtei von St - Maurice übernommen, welche die Oberwalliser sich
gerade angeeignet hatten. Aus "Blätter aus der Wallisergeschichte", Band XIII, Beitrag von H.H. Henri de Riedmatten. |
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Die erfolgreichen Befreiungs-
und Eroberungs-Kriege im 15. Jh. und vor allem die daraufolgende lange
Friedenszeit bis 1797, brachten grossen Wohlstand. Nicht unterwähnt
sollte bleiben, dass auch die Friedenszeit nicht frei war von Missständen,
inneren Unruhen, Spannungen und leidvollen Ereignissen. |
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Quellen des Wohlstandes waren auch Einnahmen aus den Untertanengebieten Unterwallis und Lötschental, vor allem aber die Zahlungen des Auslands für Kriegsdienste. | ||||||
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Zweimal stand das Land am Rande eines Bürgerkrieges. Im 16. Jh. wegen Auseinandersetzungen zwischen den Parteigängern Frankreichs und den Parteigängern des deutschen Kaisers. Im 17. Jh. wegen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Reformierten. | ||||||
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Viel Leid brachten verheerende Lawinen [ Info ] und mehrere Pestepidemien. Die letzte Pestepidemie dauerte von Mitte August bis Weihnachten 1629. Von rund 2000 Einwohnern starben 496. Sie wurden in Münster in einem Massengrab beigesetzt. | ||||||
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Ausschnittt aus dem Totenbuch von Münster 1629. In der ersten Zeile der Eintrag des letzten Pesttoten: Matthäus (Sohn des) Christian Werlen. In der zweiten Zeile der Vermerk: Im Total starben (an der) Pest 496. |
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